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Beitrag  Admin 9/8/2008, 02:24

Durchfälle

Meerschweinchen sind besonders anfällig für Durchfallerkrankungen, weil ihre Darmflora ein höchst kompliziertes Gleichgewicht hat, und wenn dieses Gleichgewicht gestört wird, resultiert daraus eine Durchfallerkrankung. Weiterhin ist das Meerschweinchen nicht in der Lage, sich zu übergeben, so dass alles, was es einmal gefressen hat, auch wieder durch den Darm ausgeschieden werden muss. Es gibt verschiedene Faktoren, die die im Normalfall ausgeglichene Darmflora stören können, und man kann sie in ansteckende und nicht ansteckende unterteilen. Die Symptome variieren von etwas weichen Kürteln hin bis zu brauner Flüssigkeit und werden oft von einem charakteristischen Geruch begleitet, den man sofort wahrnimmt, wenn man den Stall betritt. Zusätzlich kann Blut im Durchfall festgestellt werden, aber nicht in jedem Fall. Der allgemeine Gesundheitszustand kann entweder nicht berührt werden, leicht berührt sein und schwer angegriffen sein, was von der Ursache des Durchfalls abhängt, weiterhin vom Alter des Tieres, ob es ggfs. trächtig ist, von seiner Vitaminversorgung und wie lange das Tier bereits erkrankt ist.

Nichtansteckende Durchfallerkrankungen
Im Falle von nichtansteckenden Durchfallerkrankungen sind nur ein oder sehr wenige Tiere betroffen. Die Symptome sind im Allgemeinen relativ harmlos mit nur geringfügiger Beeinträchtigung des Allgemeinzustandes. Diese Art der Erkrankung wird normalerweise durch das Futter hervorgerufen. Plötzliche Ernährungsumstellung im Frühjahr, wenn wieder frisches Gras und Kräuter gefüttert werden, kann Durchfall bei einigen Tieren verursachen. Verdorbenes, zu kaltes oder noch schlimmer gefrorenes Futter können zu dem selben Ergebnis führen. Dumpfes Heu kann einen pilzbedingten Durchfall verursachen. Zu warmes Gras ist ebenfalls eine Ursache. Vitamin C-Mangel fördert Durchfallerkrankungen. Ausserdem kann die Verabreichung ungeeigneter Antibiotika zu demselben Ergebnis führen.

Ansteckende Durchfallerkrankungen
Kann durch verschiedene Mikroorganismen oder innere Würmer ausgelöst werden (eher selten). Die Infektion kann durch Wildvögel oder -nager eingeschleppt werden (Salmonellose, Pseudotuberku-lose) über Frischfutter von draussen oder durch gesund er-scheinende Trägertiere. Im Falle eines Vitamin C-Mangels sind die Tiere anfälliger für normalerweise harmlose Mikroorganismen in der Umgebung, und eine Epidemie kann ausbrechen. Viele oder gar alle Tiere sind betroffen. Die Todesrate ist gewöhnlich sehr hoch, und die Infektion verteilt sich sehr schnell im Stall. Oft sind besonders junge Tiere mit einem schlechten Immunitätsstatus betroffen. In vielen Fällen tritt Blut auf. Solch eine Infektion ist ein Fall für den Tier-arzt. Zunächst einmal muss die Ursache gefunden werden. Der Tier-arzt wird den Durchfall mikroskopieren und/oder eine Autopsie bei bereits gestorbenen Tieren durchführen. Es könnte notwendig sein, die gesunden Tiere von den Kranken zu trennen und erkrankte Tiere gegebenenfalls zu töten.

Behandlung
Zunächst einmal muss die Krankheitsursache gefunden und aus-geschaltet werden. Im Fall des nichtansteckenden Durchfalls muss das Futter untersucht werden und alles davon, was einem verdächtig erscheint, entfernt werden. Man sollte alles Grünfutter und Gemüse entfernen und nur Wasser und gutes Heu füttern. In manchen Fällen, wenn das Meerschweinchen das Trinken auch verweigert, kann man Salatgurke anbieten, denn die mögen die meisten Meer-schweinchen, und sie besteht fast zu 100% aus Wasser. Um die natürliche Darmflora wiederaufzubauen, kann man beispielsweise Joghurt geben oder Medikamente zum Aufbau der Darmflora wie sie bei Kühen verwendet werden oder aber auch in Wasser auf-gelöste Kotbällchen von gesunden Tieren. Wenn der Flüssigkeitsver-lust zu hoch ist, kann man Glukoselösung (Apotheke) geben, oder der Tierarzt kann sie unter die Haut spritzen. Es gibt ausserdem verschiedene Heilkräuter, die man geben kann und ausserdem ein Schmerzmittel. Im Falle eines ansteckenden Durchfalls müssen die auslösenden Mikroorganismen durch Medikamente abgetötet wer-den, meistens durch Antibiotika. Ausserdem sollte man zusätzlich Vitamine geben. Bei zu grosser Verbreitung der Krankheit bzw. zu stark auftretender Krankheit muss man leider manchmal den ganzen Bestand einschläfern.

Während der Behandlung ist es notwendig, die Käfige peinlichst sauberzuhalten, um die Infektion herauszubekommen, und es steht ausserhalb jeder Frage, dass man dann während dieser Zeit keinesfalls seine Tiere ausstellt.

Um Durchfallerkrankungen zu vermeiden, sollte man nur Futter bester Qualität geben, ungesunde Bedingungen für die Tiere vermei-den (Feuchtigkeit, Hitze, Kälte) und Sorge dafür tragen, dass die Vitaminversorgung ausreichend ist. Man sollte äusserst vorsichtig sein, wenn man neue Tiere dazukauft. Mit der Behandlung der Krankheit sollte ausserdem unverzüglich begonnen werden, und man sollte sich nicht scheuen, den Tierarzt zu konsultieren, wenn mehr Tiere erkranken und sterben.
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