Meine WELT
Würden Sie gerne auf diese Nachricht reagieren? Erstellen Sie einen Account in wenigen Klicks oder loggen Sie sich ein, um fortzufahren.

Schwangerschaftsproblem

Nach unten

Schwangerschaftsproblem Empty Schwangerschaftsproblem

Beitrag  Admin 9/8/2008, 02:25

Das Meerschweinchen als Evolutionsergebnis
Meerschweinchen entstanden ursprünglich in den mittleren Höhenlagen der Anden in Südamerika. Dort gibt es über dreissig Arten. Von Ihrer Natur her sind sie kleine "Büffel", um das nordamerikanische Äquivalent zu benutzen, die die Gräser auf den Andenplateaus fressen. Da sich ihr Lebensraum nahe am Äquator befindet, gibt es keinen klar abgegrenzten "Sommer" oder "Winter". Der Unterschied zwischen der höchsten winterlichen und sommerlichen Tagestemperatur ist nur sehr gering. Um es einfach auszudrücken, ist die durchschnittliche Tagestemperatur während des ganzen Jahres relativ gleichbleibend. Ihr Lebensraum befindet sich ziemlich hoch auf den Bergen und ist deshalb, statt das ganze Jahr über ständig sehr heiss zu sein wie im Osten, an der See am Amazonas-Becken, sehr angenehm. Es ist niemals zu warm und niemals zu kalt. Die Luftfeuchtigkeit ist ebenfalls sehr gering, weil sich die Wolken bereits in den niedrigen Regionen ausgeregnet haben. Die Umwelt hat nicht genügend Feuchtigkeit, um Bäume wachsen zu lassen, deshalb sind hohe Gräser die vorherrschende Flora. Die Umweltbedingungen werden als mitteltrocken eingestuft, dem Klima in Denver, Colorado sehr ähnlich. Ein Charakteristikum dieser mittelfeuchten Gebirgslandschaft ist, dass es nachts sehr frisch ist. Und so ist es dann: niemals sehr heiss am Tag, aber sehr frisch in der Nacht. Zehntausende Jahre in der Entwicklung des Meerschweinchens haben es nicht befähigt, sehr heisse Temperaturen zu ertragen, weil solche niemals vorgekommen sind. Es gab von der Umwelt her, keine Chance für die Tiere, mit sehr heissen Temperaturen umgehen lernen zu müssen. Obschon, es gab einen Evolutionsvorteil für diejenigen Vorfahren der heutigen Meerschweinchen, die einen kompakten, kurzen kräftigen Körper entwickelt haben, der die Hitze schnell absorbieren und Körperwärme halten kann, wenn die Temperaturen in dieser mittelfeuchten Umwelt nachts kälter wurden. Kurze, stämmige Gliedmassen sind einfacher unter den Körper zu ziehen, wenn es sich niederlegt, um die Körperwärme zu erhalten. Auch haben diese kurzen Gliedmassen eine relativ kleine Oberfläche, von der die Körperwärme nur gering verloren gehen kann: das Meerschweinchen hat sich mit der geringen Fähigkeit, hohe Temperaturen zu ertragen, entwickelt, jedoch einer wesentlich grösseren Fähigkeit, kalte Temperaturen auszuhalten, gerade durch seinen kurzen stämmigen Körperbau.

Der Fluch der hohen Körpertemperatur und deren Beibehaltung bei heißem Wetter
Trächtige Meerschweinchen, deren Körpertemperatur wiederholt über 40° C ansteigt, haben schlechte Aussichten. Es ist nicht allein, dass ein trächtiges Meerschweinchen seine eigene Körpermasse hat, die Fötusse erhöhen weiterhin die totale Körpermasse des Tieres. Wenn die Temperatur einer trächtigen Sau sich extrem erhöht, ist alles, was sie will, sich hinzulegen und dadurch abzukühlen. Aber gerade dieses führt dazu, dass sich das Dilemma verschlimmert: Wegen ihrer Inaktivität muss ihr Herz nicht mehr so schnell schlagen, und das Volumen des durch die Blutbahnen gepumpten Blutes pro Stunde sinkt dramatisch. Das Ergebnis dessen ist eine allmähliche Erhöhung der natürlichen (und giftigen) Abfallprodukte der Fötusse im mütterlichen Kreislauf. Die mütterlichen Nieren sind normalerweise der Mechanismus, durch den diese Abfallprodukte entsorgt werden. Aber man muss beachten, dass die Nieren jetzt eine doppelte Aufgabe haben, sie müssen nicht nur die Stoffwechselprodukte der sich entwickelnden Babies verarbeiten, sondern daneben noch die der Mutter. Zum Zeitpunkt der Geburt, sind die Anforderungen an den Körper der Mutter, nicht von den Ausscheidungen ihrer Jungtiere vergiftet zu werden, astronomisch hoch.

Die Funktion des Blutkreislaufes
Vielzuoft nehmen wir unsere wertvolle, hochträchtige Sau und setzen sie in einen kleinen Einzelkäfig. Alles, was sie braucht, wird ihr vorgesetzt. Futter und Wasser direkt vor ihr, so dass sie sich nicht mal bewegen muss, um zu fressen und zu trinken. Kein Wettbewerb um Futter und Wasser mit anderen. Alles was sie tun, ist liegen und warten, das sie dicker und dicker wird. Man weiss es vielleicht nicht, aber damit kann man selber den Grundstein für eine Trächtigkeitstoxikose gelegt haben. Kommt es dann noch zu richtig heissem Wetter, bemerkt man vielleicht erst nach einigen heissen Nächte und Tage, dass das Tier sich nicht wohl fühlt. Ihre Augen können glasig aussehen und sie möchte sich nicht bewegen. Ihr Körper fühlt sich steif an und sie jammert kläglich, wenn man sie untersucht. Wenn man sie in seinen Händen auf den Rücken legt (vorsichtig !!!), bemerkt man dieses sehr schnelle, unkontrollierte Zucken der Muskeln im Hinterleib und an den hinteren Gliedmassen. Eines der Symptome der Trächtigkeitstoxikose ist, dass der Körper aus irgendwelchen Gründen, Fettmoleküle im Blut mobilisiert. Diese Fettmoleküle machen da Blut sauer, welche die Nieren dann anfangen auszufiltern und in den Urin zu leiten, der Urin selber wird sauer. Dies kann mit einem Lackmuspapier sehr einfach getestet werden. Wenn man Glück hat und die Anzeichen früh erkennt, kann ein lauwarmes (nicht kaltes) Bad manchmal helfen, die Körpertemperatur herabzusetzen, und weil das Tier sich wahrscheinlich wehren wird, wird sich der Herzschlag auch wieder erhöhen, was für das Tier nur gut ist. Wenn das Tier aufgeregt ist, schlägt sein Herz schneller. Es ist wichtig, das Tier währenddessen weiter abzukühlen, die Aufregung lässt auch die Körpertemperatur weiter ansteigen. Frisches Grünfutter mit hohem Vitamin-C-Gehalt kann zusätzlich helfen. (Anmerkung der Übersetzerin: Ohne Vorkenntnisse bitte solche Behandlungen nur nach Absprache mit dem Tierarzt vornehmen)

Taktiken, um Trächtigkeitstoxikose zu verhindern
Das wichtigste Mittel, um eine Trächtigkeitstoxikose von vornehinein zu verhindern, ist: trächtige Meerschweinchen ein regelmässiges, flottes und körperlich aktives Leben leben zu lassen, damit das Herz regelmässig ein grosses Volumen von Blut durch die Nieren pumpt. Diese Kur von erhöhter, ergänzender physischer Aktivität ist besonders wichtig während der letzten Trächtigkeitswochen. Man sollte darauf achten, dass der Käfig nicht zu klein ist. Besser wäre noch, trächtige Tiere in einen grösseren Käfig umzusetzen.
Admin
Admin
Admin

Anzahl der Beiträge : 104
Anmeldedatum : 09.08.08

https://tanjas-tiere.forumieren.com

Nach oben Nach unten

Nach oben


 
Befugnisse in diesem Forum
Sie können in diesem Forum nicht antworten